Das Hotel an der Südwestküste Sri Lankas, gut eine Autostunde von der Hauptstadt Colombo entfernt, ist etwas Besonderes. Schon auf den ersten Blick – wegen seiner spektakulären Lage und der von Geoffrey Bawa inspirierten Architektur. Der Pionier der Tropischen Moderne hat es, wie kaum ein anderer, verstanden, seine Bauwerke geschmackvoll elegant zu gestalten, aber in ihrer Wirkung eher zurückhaltend, um alle Aufmerksamkeit auf die umgebende Natur zu lenken. Das Hauptgebäude des Anantara Hotels mit dem luftigen Lobby-Bereich hat Bawa noch selbst entworfen, die Arbeiten daran wurden nach seinem Tod 2003 in seinem Sinne fortgeführt.
Der zweite Blick gilt den 141 Zimmern, Suiten und Poolvillen, die außerordentlich großzügig, geschmackvoll und modern eingerichtet sind.
Auf unserem großen Balkon mit Blick auf einen Palmenhain und das dahinter rauschende Meer hätte ich Stunde um Stunde sitzen können. Unvergleichlich das Farbenspektakel am Himmel zur Blauen Stunde, sehr süß die eifrigen Brüt-Aktionen eines Vogels, der mitten auf der Wiese vor dem Haus drei Eier abgelegt hatte. Schade nur, dass wir vor der Geburt abreisen mussten ...
Am wichtigsten aber für die Wahl des Anantara Kalutara Resorts zu einem meiner Lieblingshotels sind die freundlichen, sehr aufmerksamen Hotelangestellten, die hübschen hidden places zum Träumen und die liebevollen Kleinigkeiten, die den Urlaub so angenehm und erholsam machen.
Überall auf dem Hotelgelände finden sich kleine Plätze zum Relaxen. Von der Schaukel am Fluss über Hängematten zwischen Palmen bis zum Baumhaus.
Zum liebenswerten Wohlfühl-Sevice gehört z. B. ein Korb mit Mineralwasser, Clementinen, kühlen, wunderbar duftenden Tüchern und Sonnencreme, den jeder bekommt, der sich am Hauptpool niederlässt. Praktisch fand ich auch die für alle zugänglichen Zapfsäulen mit Orangen-, Limonen- oder Gurkenwasser sowie die Karte neben der Obstschale im Zimmer, die eine genaue Beschreibung der exotischen Früchte enthält.
Tolle Ideen sind außerdem die Tee-Zeremonie für Zwei auf dem Upper Deck mit herrlichem Blick über den Fluss und das einmal wöchentlich stattfindende „Cinema under the Stars“ mit Popcorn und allem, was zum Kino-Abend dazu gehört.
Für Familien mit Kindern und Jugendlichen wird der neue Adventure Tower sicher ein Hit. Er lädt nicht nur zum Klettern und Abseilen ein, sondern auch zu einer rasanten Zipline-Sause über 120 Meter bis zu einer Flussinsel.
Und zum Erkunden der Umgebung stehen ein gutes Dutzend Mountainbikes zur Verfügung. Gern auch mit einem Guide.
Unvergessen bleibt für mich auch das Erlebnis „SpiceSpoons“. Morgens nach dem Frühstück fuhren wir mit Danushka (25), einem Koch, der gerade als Bester seines Jahrgangs ausgezeichnet wurde, im TukTuk zum Fisch- und Gemüsemarkt nach Kalutara, lernten, woran man einen frischen Fisch erkennt (an den klaren Augen), wie man Bittergurken das Bittere nimmt und welche Kräuter wofür unverzichtbar sind. Anschließend besuchten wir eine uralte Gewürzmühle und einen Kräutergarten, bevor uns Danushka in der Open Air-Küche des zum Resort gehörenden Restaurants „Spice Traders“ anhand der Einkäufe in die Geheimnisse der singhalesischen Kochkunst einweihte. Und selbstverständlich wurde nach professioneller Schnippelei, sanftem Köcheln, Krümeln, Zupfen, Würzen, Stampfen und Garen köstlich gespeist.
Was nicht ohne Folgen blieb: Viele Ideen, Rezepte und Gewürze kommen inzwischen in meiner Küche zum Einsatz. Sehr zur Freude meines Mannes...