Wenn man Hans Kammerlander heißt, einer der Huber-Brüder ist oder überhaupt ein guter Kletterer, gibt's nur ein Ziel: rein in die steile Wand und rauf auf die Felsriesen, die so eindrucksvoll in den Himmel ragen. Am besten auf alle drei: Große Zinne (2999 m), Westliche Zinne (2973 m) und Kleine Zinne (2857 m). Aber die Drei Zinnen sind nicht nur für Gipfelstürmer ein beliebtes Ausflugsziel sondern auch für Bergwanderer. Trittsicherheit sollte schon sein. Aber ansonsten ist der Rundwanderweg für jeden Bergurlauber mit normaler Kondition gut zu gehen.
Mit dem Auto kann man auf einer Maut-Straße (25 Euro) bis zur Auronzo Hütte auf 2.320 m rauf fahren. Dort beginnt der etwa 9 km lange, gut ausgeschilderte Rundweg, auf dem insgesamt ca. 470 Höhenmeter zu überwinden sind. Unterwegs laden drei Hütten zur Einkehr ein: Laveredo Hütte (2344 m), Drei Zinnen Hütte (2430 m) und Lange Alm (2232 m). Gehzeit: ca. 4 Stunden.
Der Wiener Alpinist Paul Grohmann war der erste Bergsteiger, der einen der drei Felstürme bezwang. Zusammen mit den einheimischen Führern Franz Innerkofler und Peter Solcher kletterte er auf die Große Zinne. Das war im Jahr 1869. Gleich der erste Versuch gelang – in weniger als drei Stunden. Was vor allem seiner guten Vorbereitung zu verdanken war.
Zur Erinnerung an Grohmann steht am Rande des Drei Zinnen Rundwanderweges ein Gedenkstein.
Die Westlichen Zinne wurde erst 1879 erstmals bezwungen, die Besteigung der Kleinen Zinne, die bis heute als schwierigste gilt, gelang zwei Jahre später.
Heute führen zahlreiche Kletterrouten verschiedenster Schwierigkeitsgrade auf alle drei Zinnen. Besonders heikel: die Tour über die steile Nordwand der Kleinen Zinne.